← Zurück zur Startseite

Die in Stuttgart lebende Gabriela Oberkofler setzt sich in ihren Performances, Videos, Fotografien, Zeichnungen, aber auch Installationen und Objekten mit tradierten menschlichen Beziehungen zur Natur und deren Gesetzmäßigkeiten auseinander, die unsere Kulturen prägen. Das ‚Raumen’ ist Teil der uralten alljährlichen Landschaftspflege auf den Almen Südtirols. WIESEN RAUMEN entsteht für (Re)Search & Share während des aktuellen Aufenthaltes von Gabriela Oberkofler in ihrem Heimatort in Südtirol. Seit Mitte März gelten dort aufgrund der Corona-Pandemie strenge Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und Produktion.

Gabriela Oberkofler wird ebenfalls zur kommenden Ausstellung im Kunsthaus im Sommer 2020 einen Beitrag leisten.

Entreissungen, 2013, Filzstift auf Papier, 20 × 30 cm
Entreissungen, 2013, Filzstift auf Papier, 20 × 30 cm

WIESEN RAUMEN.

Gabriela Oberkofler

Detail Wolf, 2015, Aquarell auf Papier, 114 × 210 cm
Detail Wolf, 2015, Aquarell auf Papier, 114 × 210 cm
Tannenwald, 2012, Filzstift auf Papier, 21 × 30 cm
Tannenwald, 2012, Filzstift auf Papier, 21 × 30 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten:
Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier,
je 30 × 40 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten: Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier, je 30 × 40 cm
Ast, 2012, Filzstift auf Papier, 21 × 30 cm
Ast, 2012, Filzstift auf Papier, 21 × 30 cm
Gegen Himmel, 2016, Aquarell auf Papier, 225 × 114 cm
Gegen Himmel, 2016, Aquarell auf Papier, 225 × 114 cm

WIESEN RAUMEN.

Der Salten ist ein Hochplateau, eine Alm mit sehr alten, hochgewachsenen Lärchen und befindet sich oberhalb meines Heimatdorfes Jenesien. Im Zuge der Corona Krise sitze ich hier fest. Die Ausgangssperre wird von der Bevölkerung sehr ernst genommen. Für die Bauern gibt es allerdings Ausnahmen. Die Arbeit auf Hof und Feld muss ja irgendwie weitergehen und gerade zum Frühlingsbeginn steht einiges an: So auch das WIESEN RAUMEN. Die Wiesen auf dem Salten werden von Steinen und Holzstücken freigemacht um das Wachstum zu fördern. Durch den vielen, schweren und sehr nassen Schnee sind sehr viele Äste auf die Weidewiesen gefallen. Überall sieht man arbeitende Bäuerinnen und Bauern. Auch meine Familie RAUMT die Wiesen. Wir sammeln mit dem Rechen die kleinen Ästchen und häufen sie zu kleinen Hügeln. Am Abend werden die kleinen Hügel zu einem großen Hügel zusammengetragen, ein Streichholz ins Feuer gesteckt und es brennt. Es entsteht ein Wiesenbild mit vielen, vielen, brennenden Stöckchenhaufen. Die entstehende Asche wird als Dünger verwendet.

Seit langer, langer Zeit helfe ich mal wieder meiner Familie bei diesem alljährlichen Ritual. Es brennt. Es brennt lichterloh. So wie damals, leiten die Feuer den Übergang vom Winter in den Frühling ein. Heute stehen alle Bäuerinnen und Bauern nachdenklicher als sonst um die Feuer, denn sie stecken noch mittendrin, in diesem unerwarteten Ausnahmezustand. Die Zukunft ist nicht vorhersehbar. Der Ausgang ist offen.

Baum (Blätter, Blüten, Stängel), 2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm
Baum (Blätter, Blüten, Stängel), 2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten:
Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier,
je 30 × 40 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten: Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier, je 30 × 40 cm
Bienenhaufen, 2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm
Bienenhaufen, 2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten:
Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier,
je 40 × 30 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten: Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier, je 40 × 30 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten:
Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier,
je 30 × 40 cm
Aus der Serie Kooperationen, Flechten: Alge und Pilz, 2018, Aquarell auf Papier, je 30 × 40 cm