Gespräch

12. Apr 2017, 19 Uhr

Seiichi Furuya: Warum Dresden: Fotografien 1984/85 und 2015

Ort: Kunsthaus

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  • Seiichi Furuya: Dresden 1984, Gelatin silver print
    Seiichi Furuya: Dresden 1984, Gelatin silver print

Buchvorstellung

Text by Manfred Wiemer: Mai 1984.
Ein Heimatbilderbogen. Mit Seiichi Furuya und Manfred Wiemer.

Zu dieser Ausstellung gibt es
keinen Text in Leichter Sprache.


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Der Band »Warum Dresden« erschien zu der Ausstellung Seiichi Furuya »Was wir sehen«, die 2015 im Kunsthaus Dresden und in den Technischen Sammlungen zu sehen war. Seiichi Furuyas Dresdner Fotografien aus dem Jahr 1984/85 sind ein Dokument gegen jede Wahrscheinlichkeit. Ein Japaner, der seit Ende der 1970er Jahre ein wichtiger Protagonist der österreichischen Fotoszene ist, hält in seinen Fotografien die späte DDR fest. Furuya kam als Dolmetscher für eine japanische Baufirma nach Dresden. Seine Aufnahmen sind privat – eine junge Familie, in ihrer Intimität, ihren tiefen Ängsten und glücklichen Momenten. Das Gesellschaftliche,
der sozialistische Alltag, gerät eher beiläufig in die Bilder. Furuya Perspektive von außen, der Blick eines Fremden, hat in der künstlerischen Fotografie in der DDR keine Entsprechung. 2015 kam Seiichi Furuya für ein Ausstellungsprojekt wieder nach Dresden. Neue Aufnahmen entstehen: Fotografien von vertrauten Orten, an denen sich dreißig Jahre später der kapitalistische Alltag eingeschrieben hat, Aufnahmen von rechtspopulistischen Kundgebungen, die das Bild der Elbmetropole stark verändert haben. Manfred Wiemers Text Mai 1984. Ein Heimatbilderbogen ist ein Auszug aus einem bisher unveröffentlichten literarischen Manuskript, in dem der Autor die gesellschaftliche Agonie und die Bedrohung von Orten und Milieus der unabhängigen Kulturszene in Dresden zur Zeit der ersten Ausreisewelle im Mai 1984 verarbeitet.