Urban Art am Bauzaun der robotron-Kantine im Rahmen von CAMPUS Kantine mit dem Spike Dresden e.V. und dem Deutschen Hygiene-Museum
#eyeswideforlove
I’ve been watchin‘ you for some time
Can’t stop staring at those ocean eyes
Burning cities and napalm skies
Fifteen flares inside those ocean eyes
Your ocean eyes
Billie Eilish
In Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen setzt #eyeswideforlove ein Zeichen für ein achtsames Miteinander und offene Augen für Mitmenschlichkeit, Verbundenheit und Frieden.
Menschen aus Dresden und der ganzen Welt sind eingeladen, sich an dem Projekt zu beteiligen. Zentraler Ausgangspunkt des Projektes ist ein 300 Meter langer Bauzaun zwischen Deutschem Hygiene-Museum, robotron-Kantine und Dresdner Rathaus, der mitten in der Stadt die Baustelle eines zukünftigen Wohnviertels für mehrere Jahre umgrenzt.
Augen als Symbol für Liebe und das Bekenntnis zur Wahrheit sind das zentrale Motiv zahlloser Songtexte und Lyrik, als Motiv stehen sie auch für einen Blick auf die Welt durch die Kunst und die Möglichkeiten der Wissenschaft.
Die Augen öffnen – für die Welt und für die Verbundenheit unter den Menschen – dies ist das Ziel dieses als mehrjährige künstlerische Kampagne angelegten wachsenden Projektes #eyeswideforlove.
Artists aller Genres sowie künstlerisch aktive und interessierte Menschen in Dresden wie auch weltweit sind aufgefordert, sich mit eigenen Motiven zu beteiligen. Eingesendet oder eigenständig vor Ort direkt angebracht werden können frei gestaltete Augenmotive auf jeder Art auf zum Kleben im Außenraum geeigneten Papier (Sticker, Cut-Outs, Zeichnungen) oder als gesprayte Motive.
Wie es funktioniert:
#eyeswideforlove: Das Augen-Symbol steht zum Download bereit und kann mit eigenen Gestaltungen weiter entwickelt werden.
Frei gestaltete Augenmotive können eigenständig auf geeignetem selbstklebenden Papier (Sticker, Cut-Outs, Zeichnungen) oder als gesprayte Motive an die Fläche des Bauzaunes angebracht werden – oder ihr schickt sie uns zu: presse@kunsthausdresden.de
In deine Augen
Blau wird es in deinen Augen –
Aber warum zittert all mein Herz
Vor deinen Himmeln.
Nebel liegt auf meiner Wange
Und mein Herz beugt sich zum Untergange.
Else Lasker-Schüler (1869 – 1945), deutsch-jüdische Dichterin, Vertreterin der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus in der Literatur. Kleist-Preis 1932, Quelle: Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig 1917
Augen in der Großstadt
Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider –
Was war das? vielleicht dein Lebensglück . . .
vorbei, verweht, nie wieder.
Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang,
die dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hasts gefunden,
nur für Sekunden . . .
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider;
Was war das? kein Mensch dreht die Zeit zurück …
Vorbei, verweht, nie wieder.
Du mußt auf deinem Gang
durch Städte wandern;
siehst einen Pulsschlag lang
den fremden Andern.
Es kann ein Feind sein,
es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Es sieht hinüber
und zieht vorüber . . .
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider.
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.
Tucholsky, Werke 1907-1935. In: Arbeiter Illustrierte Zeitung, 1930, Nr. 11 (Theobald Tiger), wieder in: Lerne lachen ohne zu weinen, 1931
Augenblick
Das Geheimnis
der Liebe
liegt in den Augen.
Augen können Worte finden,
die Lippen niemals
sagen können.
Kurt Traxl (*1976), Unternehmer und Autor